Lions Club trotzt Corona – Benefiz-Radtour unterstützt – Forum zum Thema E-Mobilität
Übersee. Für den „Lions Club Übersee-Forum am Chiemsee-Cyber“ ist 2020 wie für viele andere Einrichtungen und Vereine auch ein ganz besonderes Jahr. Covid 19 hat die Pläne gewaltig durcheinander gewirbelt und dafür gesorgt, dass Veranstaltungen nicht stattfinden konnten. Mit seinen „Activities“ sammelt der Club aber wichtige Gelder, die er dann wiederum sozialen Zwecken in der Region zukommen lässt. Dennoch ist das Clubleben auch unter Coronabedingungen nicht vollständig zum Erliegen gekommen, wie der diesjährige Präsident Rainer Westerwelle erklärt. Als einer der ersten hat der Club, der bewusst das Wort Cyber im Namen führt, ein überregionales Netzwerk aufgebaut mit Mitgliedern im ganzen Bundesgebiet. An den monatlichen Club-Abenden können alle Mitglieder, die nicht vor Ort sind stets via Zoom teilnehmen und von „worldwide“ dabei sein. „Wir waren schon vor Corona digital gut aufgestellt“, betont Rainer Westerwelle. So musste auch heuer keine der monatlichen Sitzungen ausfallen, da alle Teilnehmer in einer Online-Schaltung miteinander kommunizieren konnten. Sogar Vorträge wurden dabei eingebaut. Ein wichtiger Einschnitt für den Club ist aber nach den Worten des Präsidenten der Wegfall der geplanten Veranstaltungen. Das Fahrsicherheitstraining in Saalfelden musste abgesagt werden, bei dem aus den Teilnehmergebühren eine Spende für ein Hilfswerk vorgesehen war. In den letzten Jahren nahm der Club durch Musical Aufführungen (Joseph und Kick it like Beckham ) aus dem Programm des Salzburger Landestheathers, die der Lions Club buchte und vermarktete viel Geld ein. „Mit dem Geld unterstützten wir Kinder in Not, Frauenhäuser in der Region und anderes mehr. Das ist dieses Jahr ausgesprochen schwierig geworden“, so der Präsident. Normalerweise geben die Clubmitglieder nicht ihr eigenes Geld sondern ihr Knowhow, mit dem die verschiedenen Activities für die Spendenaktionen organisiert werden. In diesem Jahr machen sie jedoch eine Ausnahme und unterstützen zwei Männer aus Steinhöring, die im August eine Charity-Radtour nach Rom unternahmen. Thomas Gries und sein Bruder Jürgen fuhren von zuhause aus mit ihren Fahrrädern bis in die italienische Hauptstadt. 2019 waren die beiden auf Vermittlung von Simone Pieper-Cuber (Gründungspräsidentin des LC Übersee) in Südafrika, um dort an der Hoekwill Primary School neue Pflasterwege und Zäune zu errichten. Sie taten dies umsonst und spendeten somit ihre Arbeitsleistung und das Team von Simone Pieper-Cuber organisierte Material und Maschinen. Dieses Jahr dachten sie sich etwas Anderes aus, um der Schule zu helfen. „Wir wollten etwas Verrücktes tun und kamen auf die Idee der Fahrradtour“, so Thomas Gries. Für jeden gefahrenen Kilometer spendeten sie selber einen Euro und brachten am Ende mit Hilfe einiger weiterer Unterstützer insgesamt 2000 Euro zusammen, die sie persönlich in Südafrika überreichen wollen, vielleicht im kommenden Winter. Die beiden wissen, dass die Schule noch einiges braucht, zum Beispiel einen Zaun für das gesamte, große Areal oder eine Pausenverkaufshütte. Bei der Radtour gaben die Brüder, die ansonsten nie über längere Strecken fahren, ihr Bestes, ließen sich auch von Krämpfen oder Schmerzen in den Gelenken nicht abhalten. Die 1000 Kilometer lange Strecke bewältigten sie in acht Tagen, saßen also jeden Tag rund 100 Kilometer im Sattel, einmal sogar gut 200 Kilometer. Beim Wetter erlebten sie während dieser Fahrt alles was es so gibt von großer Hitze über Regen bis zum Hagelschauer. Zum Schauen hatten sie unterwegs wenig Gelegenheit und auch nach ihrer Ankunft in Rom blieb keine Zeit mehr für Besichtigungen. Am selben Abend noch nahmen sie den Flixbus zurück in die Heimat, da am nächsten Tag schon wieder die Arbeit auf sie wartete. Trotz der Strapazen steht für Thomas Gries fest: „Es war eine schöne Erfahrung.“ Und er hat auch schon Pläne für nächstes Jahr. Dann will er eine Charity- Radtour nach Paris machen. „Ich helfe gerne anderen Menschen und wusste bisher nicht, wohin ich spenden kann.“ Mit der Schule in Südafrika die ein phantastisches Beispiel für Integration in einem Land mit 11 !!! Amtssprachen ist, hat er jetzt aber einen geeigneten Empfänger gefunden und weiß, dass das Geld dort sehr gut angelegt ist. Die Mitglieder des Lions Clubs waren von der Aktion ebenfalls angetan und spendeten aus ihren Reihen weitere 400 Euro für die Schule. Als nächstes plant der Club noch in diesem Jahr ein Forum zum Thema E-Mobilität mit Referenten aus der Automobilbranche. Über 900 Unternehmen werden dazu eingeladen, die vom Lions Club dann einen Zugangslink erhalten und dadurch am Forum teilnehmen können. „Dieses Jahr ist für alle ein besonderes Jahr. Es erfordert auch besondere Maßnahmen und mal andere Aktionen als sonst“, betont Simone Pieper-Cuber. - mix